Die Fed begann wie erwartet Anfang November mit der Drosselung ihrer Anleihekäufe und erteilte gleichzeitig Zinserhöhungen - trotz auf hohem Niveau verharrender markbasierter Inflationserwartungen und steigender Erzeugerpreise - vorerst eine Absage. EZB-Chefin Lagarde ging noch weiter, indem Sie bekräftigte, dass Zinserhöhungen im Euroraum selbst im nächsten Jahr sehr unwahrscheinlich seien. Daraufhin spreizte sich das Zinsdifferential zwischen Bunds und US-Treasuries in diesem Monat weiter, was sich u.a. in einer Aufwertung des US-Dollar ggü. dem Euro niederschlug. Die Haltung der Zentralbanken wirkte zunächst noch unterstützend für Risikoaktiva. Gegen Monatsende sorgte die Entdeckung der Omikron-Variante des Coronavirus in Südafrika allerdings für Unsicherheit unter den Marktteilnehmern. Dass dieses Ereignis auf einen relativ unvorbereiteten Markt traf, zeigt auch ein Blick auf die monatliche Fondsmanager-Umfrage der Bank of America, in der Covid-19 nur als fünftgrößtes Risiko angesehen wurde. Ferner traf die Meldung auf einen ausgedünnten Markt, da die USA Thanksgiving feierten. Der globale Aktienmarkt in Form des MSCI World gab seine zuvor angehäuften Monatsgewinne komplett ab und schloss auf Eurobasis leicht im Minus. Auf regionaler Ebene konnten nur die USA einen positiven Performancebeitrag leisten. Auf Faktorebene verzeichneten ausschließlich Quality-Aktien Zuwächse. Unter den Sektoren waren Technologie und Zyklische Konsumgüter nicht nur die größten, sondern auch die einzigen positiven Ertragstreiber.
30.11.2021